Dieser Treiber ist ein Anzeigetreiber (-vo zr), der
verschiedeene MJPEG-Aufnahme-/-Wiedergabekarten unterstützt. Getestet
wurde er mit DC10+ und Buz, und er sollte auch mit der LML33 und der
Original-DC10 funktionieren. Dieser Treiber encodiert jedes Bild nach JPEG
und schickt es dann an die Karte. Für die Encodierung wird
libavcodec
benutzt und
dementsprechend auch benötigt. Mit dem speziellen
cinemara-Modus kannst du Filme auch tatsächlich im
Breitbildformat anschauen, wenn du zwei Beamer und zwei MJPEG-Karten hast.
Abhängig von der Qualität und Auflösung braucht dieser Treiber
eine Menge CPU-Power. Benutze also besser die Option -framedrop,
wenn deine Maschine zu langsam ist. Anmerkung: Mein AMD K6-2 350MHz ist
durchaus in der Lage, Filme in VCD-Größe mit -framedrop
wiederzugeben.
Dieser Treiber benutzt den Kerneltreiber, den du auf http://mjpeg.sf.net herunterladen kannst. Dieser muss also vorher schon funktionieren. configure erkennt automatisch vorhandene MJPEG-Karten. Wenn nicht, dann erzwinge zr mit
./configure --enable-zr
Die Ausgabe kann mit diversen Optionen gesteuert werden. Eine vollständige Liste findest du in der Manpage. Eine kurze Auflistung gibt dir auch
mplayer -zrhelp
Sachen wie das OSD und Skalierung werden nicht von diesem Treiber erledigt, aber sie können natürlich durch Filter realisiert werden. Beispiel: Angenommen, du hast einen Film mit einer Auflösung von 512x272, und du möchtest ihn im Vollbild auf deiner DC10+ anschauen. Du hast dann drei Möglichkeiten: den Film auf eine Breite von 768, 384 oder 192 zu skalieren. Aus Geschwindigkeits- und Qualitätsgründen würde ich empfehlen, den Film auf 384x204 mit dem bilinearen Algorithmus zu skalieren. Die Kommandozeile sieht dazu wie folgt aus:
mplayer -vo zr -sws 0 -vf scale=384:204 movie.avi
Das Beschneiden des Bildes kann mit dem crop-Filter geschehen oder vom Treiber selbst vorgenommen werden. Angenommen, der Film ist zu breit für die Anzeige deiner Buz, und du möchtest -zrcrop benutzen, um den Film schmaler zu machen. Dann verwendest du folgendes Kommando:
mplayer -vo zr -zrcrop 720x320+80+0 benhur.avi
Mit dem crop-Filter sieht es so aus:
mplayer -vo zr -vf crop=720:320:80:0 benhur.avi
Mehrfache Anwendung von -zrcrop aktiviert den cinerama-Modus. Das heißt, du kannst das Bild über mehrere Fernseher oder Beamer verteilen, um eine größere Anzeigefläche zu erreichen. Angenommen, du hast zwei Beamer. Der linke hängt an deiner Buz an /dev/video1, und der rechte hängt an deiner DC10+ an /dev/video0. Der Film hat eine Auflösung von 704x288. Nehmen wir weiter an, dass du den rechten Beamer schwarz/weiß betreiben möchtest, und dass du auf dem linken Beamer Bilder mit der Qualitätsstufe 10 haben möchtest. Dann benutzt du dafür das folgende Kommando:
mplayer -vo zr -zrdev /dev/video0 -zrcrop 352x288+352+0 -zrxdoff 0 -zrbw \
-zrcrop 352x288+0+0 -zrdev /dev/video1 -zrquality 10 \
movie.avi
Wie du siehst, gelten die Optionen vor dem zweiten -zrcrop nur für die DC10+ und die Optionen nach dem zweiten -zrcrop nur für die Buz. Die maximale Anzahl an MJPEG-Karten, die am cinerama-Modus teilnehmen, liegt bei vier, sodass du dir eine 2x2-Videowand basteln kannst.
Zuletzt ein wirklich wichtiger Hinweis: Starte oder beende auf keinen Fall XawTV während der Wiedergabe, da das deinen Computer zum Absturz bringen wird. Du kannst aber problemlos ZUERST XawTV, DANN MPlayer starten, warten, bis MPlayer fertig ist und ZULETZT XawTV beenden.
Dieser Treiber kann Video mit dem Blinkenlights UDP-Protokoll wiedergeben. Wenn du nicht weißt, was Blinkenlights oder dessen Nachfolger Arcade ist, finde es heraus. Obwohl dies höchstwahrscheinlich der am wenigsten genutzte Videoausgabetreiber ist, den MPlayer zu bieten hat, so ist er ohne Zweifel der coolste. Schau dir einfach ein paar von den Blinkenlights-Dokumentationsvideos an. Auf dem Arcade-Video siehst du Blinkenlights-Ausgabetreiber um 00:07:50 in Aktion.