5.5. Mac OS

MPlayer läuft nicht auf Mac OS Versionen vor 10, sollte jedoch hervorragend auf Mac OS X 10.2 und darüber compilieren. Der vorgezogene Compiler ist die Apple-Version von GCC 3.x oder höher. Du kannst die grundlegende Compilierumgebung schaffen, indem du Xcode von Apple installierst. Besitzt du Mac OS X 10.3.9 oder später und QuickTime 7 kannst du den Videoausgabetreiber corevideo verwenden.

Leider ermöglicht es dir diese grundlegende Umgebung nicht, von allen netten Features von MPlayer Gebrauch zu machen. Beispielsweise müssen die Bibliotheken fontconfig und freetype auf deinem System installiert sein, damit das OSD eincompiliert werden kann. Im Gegensatz zu anderen Unices wie den meisten Linux- und BSD-Varianten besitzt OS X kein Paketsystem, das im System enthalten ist.

Es stehen mindestens zwei zur Wahl: Fink und MacPorts. Beide bieten in etwa denselben Funktionsumfang (z.B. eine Menge Pakete, von denen gewählt werden kann, Auflösung von Abhängigkeiten, die Möglichkeit, einfach Pakete hinzuzufügen/zu aktualisieren/zu entfernen, etc...). Fink bietet sowohl vorcompilierte Binärpakete als auch das Erstellen aus den Quelldateien, wohingegen MacPorts nur das Erstellen aus den Quellen anbietet. Der Autor dieser Anleitung hat MacPorts gewählt aus dem Grund, dass das grundlegende Setup etwas leichtgewichtiger war. Folgende Beispiele werden sich auf MacPorts beziehen.

Um zum Beispiel MPlayer mit OSD-Unterstützung zu compilieren:

sudo port install pkgconfig

Dies wird pkg-config installieren, was ein System für die Handhabung von Compiler-/Link-Flags für Bibliotheken ist. Das configure-Skript von MPlayer benutzt dies, um Bibliotheken angemessen zu erkennen. Dann kannst du fontconfig auf ähnliche Weise installieren:

sudo port install fontconfig

Dann kannst du fortfahren mit der Ausführung von MPlayers configure-Skript (beachte die Umgebungsvariablen PKG_CONFIG_PATH und PATH, so dass configure die mit MacPorts installierten Bibliotheken findet):

PKG_CONFIG_PATH=/opt/local/lib/pkgconfig/ PATH=$PATH:/opt/local/bin/ ./configure

5.5.1. MPlayer OS X GUI

Du bekommst ein natives GUI für MPlayer zusammen mit für Mac OS X vorcompilierten MPlayer-Binaries vom MPlayerOSX-Projekt, sei aber gewarnt: Dieses Projekt ist nicht mehr aktiv.

Zum Glück wurde MPlayerOSX von einem Mitglied des MPlayer-Teams übernommen. Preview-Releases findet man auf unserer Download-Seite, und ein offizielles Release sollte bald herauskommen.

Um MPlayerOSX selbst von den Quellen zu bauen, brauchst du mplayerosx, das main und eine Kopie des main SVN-Moduls genannt main_noaltivec. mplayerosx ist das GUI-Frontend, main ist MPlayer und main_noaltivec ist MPlayer ohne AltiVec-Unterstützung.

Um ein Checkout der SVN-Module durchzuführen, benutze:

svn checkout svn://svn.mplayerhq.hu/mplayerosx/trunk/ mplayerosx
svn checkout svn://svn.mplayerhq.hu/mplayer/trunk/ main

Um MPlayerOSX zu bilden, musst du so etwas ähnliches einrichten:

MPlayer_source_verzeichnis
|
|--->main           (MPlayer SVN-Quelldateien)
|
|--->main_noaltivec (MPlayer SVN-Quelldateien konfiguriert mit --disable-altivec)
|
|--->mplayerosx     (MPlayer OS X SVN-Quelldateien)

Du musst zuerst main und main_noaltivec erzeugen.

Setze zu Beginn für maximale Rückwärtskompatibilität eine Umgebungsvariable:

export MACOSX_DEPLOYMENT_TARGET=10.3

Dann konfiguriere:

Wenn du für eine G4 oder eine neuere CPU mit AltiVec-Support konfigurierst, mache folgendes:

./configure --disable-gl --disable-x11

Wenn du für einen G3-getriebenen Rechner mit AltiVec konfigurierst, mache dies:

./configure --disable-gl --disable-x11 --disable-altivec

Du musst config.mak editieren und -mcpu und -mtune von 74XX auf G3 ändern.

Fahre fort mit

make

und gehe dann ins Verzeichnis mplayerosx, gib dort folgendes ein:

make dist

Dies wird ein komprimiertes .dmg-Archiv mit der gebrauchsfertigen Binary erzeugen.

Du kannst auch das Xcode 2.1 Projekt verwenden; das alte Projekt für Xcode 1.x läuft nicht mehr.