MPlayer läuft nicht auf Mac OS Versionen vor 10, sollte jedoch hervorragend auf Mac OS X 10.2 und darüber compilieren. Der vorgezogene Compiler ist die Apple-Version von GCC 3.x oder höher. Du kannst die grundlegende Compilierumgebung schaffen, indem du Xcode von Apple installierst. Besitzt du Mac OS X 10.3.9 oder später und QuickTime 7 kannst du den Videoausgabetreiber corevideo verwenden.
Leider ermöglicht es dir diese grundlegende Umgebung nicht, von allen netten Features
von MPlayer Gebrauch zu machen.
Beispielsweise müssen die Bibliotheken fontconfig
und freetype
auf deinem System installiert sein,
damit das OSD eincompiliert werden kann.
Im Gegensatz zu anderen Unices wie den meisten Linux- und BSD-Varianten besitzt
OS X kein Paketsystem, das im System enthalten ist.
Es stehen mindestens zwei zur Wahl: Fink und MacPorts. Beide bieten in etwa denselben Funktionsumfang (z.B. eine Menge Pakete, von denen gewählt werden kann, Auflösung von Abhängigkeiten, die Möglichkeit, einfach Pakete hinzuzufügen/zu aktualisieren/zu entfernen, etc...). Fink bietet sowohl vorcompilierte Binärpakete als auch das Erstellen aus den Quelldateien, wohingegen MacPorts nur das Erstellen aus den Quellen anbietet. Der Autor dieser Anleitung hat MacPorts gewählt aus dem Grund, dass das grundlegende Setup etwas leichtgewichtiger war. Folgende Beispiele werden sich auf MacPorts beziehen.
Um zum Beispiel MPlayer mit OSD-Unterstützung zu compilieren:
sudo port install pkgconfig
Dies wird pkg-config installieren, was ein System für die
Handhabung von Compiler-/Link-Flags für Bibliotheken ist.
Das configure
-Skript von MPlayer
benutzt dies, um Bibliotheken angemessen zu erkennen.
Dann kannst du fontconfig auf ähnliche Weise installieren:
sudo port install fontconfig
Dann kannst du fortfahren mit der Ausführung von MPlayers
configure
-Skript (beachte die Umgebungsvariablen
PKG_CONFIG_PATH
und PATH
,
so dass configure
die mit MacPorts installierten
Bibliotheken findet):
PKG_CONFIG_PATH=/opt/local/lib/pkgconfig/ PATH=$PATH:/opt/local/bin/ ./configure
Du bekommst ein natives GUI für MPlayer zusammen mit für Mac OS X vorcompilierten MPlayer-Binaries vom MPlayerOSX-Projekt, sei aber gewarnt: Dieses Projekt ist nicht mehr aktiv.
Zum Glück wurde MPlayerOSX von einem Mitglied des MPlayer-Teams übernommen. Preview-Releases findet man auf unserer Download-Seite, und ein offizielles Release sollte bald herauskommen.
Um MPlayerOSX selbst von den Quellen
zu bauen, brauchst du mplayerosx
, das
main
und eine Kopie des
main
SVN-Moduls genannt
main_noaltivec
.
mplayerosx
ist das GUI-Frontend,
main
ist MPlayer und
main_noaltivec
ist MPlayer ohne AltiVec-Unterstützung.
Um ein Checkout der SVN-Module durchzuführen, benutze:
svn checkout svn://svn.mplayerhq.hu/mplayerosx/trunk/ mplayerosx svn checkout svn://svn.mplayerhq.hu/mplayer/trunk/ main
Um MPlayerOSX zu bilden, musst du so etwas ähnliches einrichten:
MPlayer_source_verzeichnis | |--->main (MPlayer SVN-Quelldateien) | |--->main_noaltivec (MPlayer SVN-Quelldateien konfiguriert mit --disable-altivec) | |--->mplayerosx (MPlayer OS X SVN-Quelldateien)
Du musst zuerst main und main_noaltivec erzeugen.
Setze zu Beginn für maximale Rückwärtskompatibilität eine Umgebungsvariable:
export MACOSX_DEPLOYMENT_TARGET=10.3
Dann konfiguriere:
Wenn du für eine G4 oder eine neuere CPU mit AltiVec-Support konfigurierst, mache folgendes:
./configure --disable-gl --disable-x11
Wenn du für einen G3-getriebenen Rechner mit AltiVec konfigurierst, mache dies:
./configure --disable-gl --disable-x11 --disable-altivec
Du musst config.mak editieren und
-mcpu
und -mtune
von 74XX
auf G3
ändern.
Fahre fort mit
make
und gehe dann ins Verzeichnis mplayerosx, gib dort folgendes ein:
make dist
Dies wird ein komprimiertes .dmg
-Archiv
mit der gebrauchsfertigen Binary erzeugen.
Du kannst auch das Xcode 2.1 Projekt verwenden; das alte Projekt für Xcode 1.x läuft nicht mehr.